Optimal vorbereitet ins Finale

Der große Prüfungsratgeber

von Iwona Ciemielewska

 

2. Kapitel

"Der Schüler-Abiturient wird von seinen eigenen Lehrern geprüft. Gerade bei den mündlichen Prüfungen ist dies wohl ein entscheidender Vorteil, denn erstens sind die vertrauten Lehrer nicht ganz so unheimlich, zweitens können sie den ihnen bekannten Prüfling in einem kritischen Moment mit gezielt gestellten Fragen sogar vor dem Durchfallen retten. Für mich als Nichtschüler-Abiturient gilt das alles nicht. Kann ich unter diesen Umständen den mündlichen Prüfungsblock gut und gelassen überstehen?"

Die Tatsache, dass Ihr von völlig fremden Prüfern geprüft werdet, kann sicherlich einen gewissen Nachteil darstellen. Denn Ihr wisst nicht, wem Ihr begegnen werdet, wie derjenige „tickt“ usw. Auch kennt der Prüfer Eure Stärken nicht, sodass er im Zweifelsfall keine gezielten Fragen wird stellen können, die Euch aus einem Durchhänger herausboxen (wie das im Normalfall bei regulären Abiturprüfungen geschieht).

Gleichzeitig aber müsst Ihr folgendes Positives unbedingt bedenken:

1) Auch der für Euch fremde Prüfer hat die Vorgabe, das Optimale aus Euch rauszuholen. Auf sichtbar werdenden Schwächen des Prüflings darf er nicht endlos herumreiten, das ist ihm sogar klar untersagt. Er muss bei Bedarf immer neu ansetzen, bis er auf Bereiche des Themas stößt, die der Prüfling sicherer beherrscht. Wenn man gleichzeitig bedenkt, dass die für Eure Prüfungen eingesetzten Prüfer in der Regel nicht unerfahren im Umgang mit Externen und deren Problemchen sein werden, ist davon auszugehen, dass sie auf Euch gut werden eingehen können .

2) Die Tatsache, dass Eure Prüfer Wildfremde sein werden, kann sogar ein wesentlicher Vorteil sein. Denn der Prüfer kann Euch, im Umkehrschluss des eingangs Gesagten, auch keine gezielten „Bananenschalen“ auslegen, eben weil er Euch nicht kennt, sich also an Eure Schwächen oder Wissenslücken wird erst mühsam heranpirschen müssen – innerhalb von nur 30 Minuten (wir sind thematisch bei den mündlichen Prüfungen!). Fazit: Ihr werdet Schwächen gut überspielen können, gerade dann, wenn ihr das Prüfungsgespräch ein wenig an Euch reißt (Das wird von den Prüfern recht gerne gesehen und fällt gar nicht mal so schwer: Darüber, wovon man was versteht, erzählt man zwangsläufig gerne und ohne Nachhaken!!).

3) Ein völlig fremder Prüfer bedeutet zwar: „Mist, keine eventuell rettenden Sympathiepunkte!“. Er bedeutet aber auch: Keine lang gehegten Antipathien Eurerseits oder seinerseits, keine Klassenfahrt-Traumata im Hinterkopf, keine Altlasten eben. Für Euren Prüfer seid Ihr eine Tabula Rasa in Reinkultur! Hierbei tut sich die wohltuende Möglichkeit, die die meisten regulären Abiturienten nicht haben: „The sky is the limit!“

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